Mittwoch, 2. Mai 2007

Gestern: 9.520 - Jetzt: 329.000 Ya Digg?

Auch Google hat den Kampf verloren. Die indixierten Seiten, die den unglückseligen 09 F9 11 02 9D .... usw. HD DVD Hacker Code enthalten, verbreiten sich schneller als jeder Trojaner.

Diese schnelle Verbreitung ist nun etwas, was evtl. Digg den Kragen retten kann. Denn schliesslich wird es schwer möglich sein, nur noch bestimmte Firmen vor den Kadi zu zerren, wenn der Code nun mehr offen als geheim ist. Oder?

Es hat einen Moment gedauert, bis ich tatsächlich alle Fakten zusammen hatte bezüglich dieser Aktion. Der Informatiker, der den Code gepostet hat, redet nämlich nicht vom schwarzbrennen. Eigentlich gar nicht vom Brennen von DVDs - es ging wohl zwei oder drei Leuten ursprünglich darum, dass sie gekaufte DVDs unter Linux nicht ansehen konnten. Das ging dann nur - genau, mit diesem Hack-Code.

Ob nun ein blauäugiges "ich will nur, dass Linux User ihre legal gekauften DVDs an ihren Computern sehen können" alles war, was dahintersteckte, sei dahingestellt.

Dass die Digger und 329.000 webmaster alle nur unter Linux ihre legal gekauften oder geliehenen DVDs sehen wollen ist dagegen wohl eher zweifelhaft.

Dumm gelaufen für die DVD-Distributoren. Hätten die ein Einsehen gehabt und den Linux-Usern ein Tool in die Hand gegeben - es hätte nicht zu diesem Schwachsinn kommen müssen. Nun müssen sie sich was Anderes einfallen lassen. Zumindest einen neuen Code. Oder sich selbst zerstörende DVDs, preislich gestaffelt nach 1x ansehen, bis 3, bis 5 und für die Ewigkeit. Oder sowas in der Art.

Gegen die Verbreitung des Codes nur zu legalen Zwecken sprechen Dialoge wie dieser, vom Blog eines der Verbreiter:

>> Hmm... Stealing others' works makes you think you are a hero? <<>>A number is not stealing.<<

Bleibt zu hoffen, dass keiner dieser User ein Filmemacher ist, der mit einer Hypothek auf das Haus seiner Eltern seinen Flick finanziert. Und dann sieht er überall Raubkopien auftauchen während er nicht mal genug Kohle macht, um seinen Eltern das Geld zurückzugeben....

Sonntag, 29. April 2007

Blogger sind Träumer und Idealisten?

Wir haben sie alle gesehen, die Pie-Chart von Egoload. Du noch nicht? Hier isse:

Was mich wirklich erstaunt hat, war die defensive Reaktion einiger Blogger. Warum denn? Ach so, wegen des Realismus. Realismus ist gut, deshalb ist diese Statistik beängstigend. Moment mal. Nicht so voreilig. Und ich hab' ein Video für meine These! Hah!

Laut Wikipedia -

"Realismus bezeichnet den "Wirklichkeitssinn", der sich im Gegensatz zum "Möglichkeitssinn" an den gegebenen Tatsachen (lateinisch "res" = Sache, Tatsache) oder Fakten orientiert.
Zugehörig ist die Bezeichnung realistisch, die allerdings auch mit der Ansicht der Mehrheit und nicht immer mit der "Wirklichkeit" zusammenhängt oder einen bildungspolitischen Nebensinn hat (siehe Humanismus). "

Man beachte den letzten Satz!

Dagegen hier ein Träumer, den jeder kennt - ein 45 sec. Clip von, na...?




Genau. Martin Luther King, jr. mit der berühmten "I have a dream" Ansprache. Ein Idealist, Denker und Macher mit einem Traum. Ob er wohl bloggen würde, wäre er noch am Leben?

Wer keine Träume hat, kann die sogenannte "Realität", die ja für jeden zudem anders aussieht, also durchaus subjektiv ist, nicht ändern.

Ob wir es "Traum" nennen oder "Vision", wie es in der biz-welt eher üblich ist - es ist unerlässlich. Wer nichts erträumt, sich nichts vorstellen kann, das es (so) noch nicht gibt, der kann auch nichts erfinden, nichts ändern. Nun, das ist beängstigend. Ausnahmen bestätigen die Regel (Gesundheitsreform u.ä.)

Deshalb bin ich froh, in guter Gesellschaft zu sein. Mal ganz abgesehen davon, dass der Egoload-Test ein Witz ist. Ich gab schon bei der ersten Frage auf, weil Teile aus beiden Gruppen (extrovertiert/introvertiert) auf mich zutreffen und ich mich deshalb nicht für eine entscheiden konnte. That's that.

Übrigens - den letzten Satz des Clips finde ich höchst interessant. Täte uns hier in Deutschland auch gut.